Viva LÓpera

22.04.2018, 15:00, Theater Eichenkranz, Wörlitz

 

Presse

"Eichenkranz Musikfest Produktion aus Mallorca ist vor allem heiter

(…) Arien, Duette und mehr

Premiere hatte die Gala 2003 im Theater von Palma unter der musikalischen Leitung des französischen Dirigenten Olivier Tardy (Staatsoper München). In Wörlitz zeichnete für die musikalische Einstudierung der amerikanische Pianist Kevin McCutcheon von der Deutschen Oper Berlin verantwortlich. Er kleidete den Gesang von Rahel Indermaur (Sopran), Hitomi Kawei (Mezzosopran), Adam Juran (Tenor) und Tohru Iguchi (Bariton) in Musik. Stoisch arbeitete er sich am Bechsteinflügel durch die Auszüge und lieferte die klangvolle Illustration zu berühmten Arien und Duetten aus bekannten Opern sowie Operetten. Der Titel „Lonely House“ aus dem Musiktheaterwerk „Street Scene“ von Kurt Weill konnte auch gleich noch als Reminiszenz an den berühmten Sohn der Stadt Dessau verstanden werden.

Insgesamt wurden Ausschnitte aus 19 (!) Werken geboten: Sie reichten von Giacomo Puccinis „La Bohème“ und „Tosca“ über Jules Massenets „Manon“ und „Werther“, Gioachino Rossinis „Barbier von Sevilla“ und „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss, Franz Lehárs „Lustige Witwe“ bis hin zu Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“.

Das Publikum erlebte also ein wahres Feuerwerk bekannter Titel - und ein gut disponiertes Ensemble, das gelegentlich auch szenische Interaktionen andeutete. Bariton Iguchi, der übrigens auch die Programmdramaturgie der Opern-Gala verantwortete, glänzte nicht nur mit großer Stimme, sondern zudem mit komödiantischem Talent.

Mitten ins Herz traf Juran mit seiner Interpretation von „E lucevan le stelle“ („Und es leuchteten die Sterne“) aus „Tosca“. Ausdrucksstark, gefühlvoll und wenn es sein musste dramatisch präsentierten sich die Frauen.

Indermaur sammelte als Mezzosopran und Sopran auch an großen Häusern Bühnenerfahrung (u. a. Deutsche Oper Berlin). Die Japanerin Kawai hatte Engagements an der Kammeroper Köln und in München an der „Pasinger Fabrik“. Dort singt sie im Sommer die Federica von Ostheim aus der Verdi-Oper „Luisa Miller“.

Pause im Freien

Von Verdi überreichten Kawai und Indermaur in Wörlitz zwei Kostproben aus „Aida“ und „Don Carlos“. Das war im zweiten Teil des Programms, nachdem das Publikum die Pause im Freien verbracht hat. Der Blick in die liebliche Parklandschaft, die Sonne, eine angenehme Ungezwungenheit - all das, in Verbindung mit der Musik, konnte überaus heiter stimmen.

Zurück im Saal verabschiedeten sich Sängerinnen, Sänger und Pianist schließlich mit „Brüderlein und Schwesterlein“ aus Johann Strauss’ „Fledermaus“. Der Beifall war langanhaltend, eine Zugabe der Lohn. (…)."

(Mitteldeutsche Zeitung, 24.04.18)